Das siebengeschossige Gebäude mit Wohnnutzung und einem gegen Osten offen ausgebildeten Hof weist eine Höhe von 25 Metern auf. Im Erdgeschoss zur Westseite hin befindet sich zudem eine Laden- und Gewerbenutzung sowie rückwärtig im Erdreich die erste Ebene der Tiefgarage. Die zweigeschossige Einstellhalle ist vom Bau-feld B1 Nord und A her über das Untergeschoss erschlossen. Eine zusätzliche Ausfahrt auf der Überbauung B1 Süd ist vorhanden. Das Mehrfamilienhaus verfügt über vier Treppenhäuser mit Hofzugang. Zwei Hauszugänge befinden sich an der Nord- und Südfassade im 1.Obergeschoss, zwei weitere an der Westfassade auf Platzni-veau (EG).
Die 118 Wohnungen sind fast alle zweiseitig orientiert. Bei den grossen Wohnungen (3.5 Zi.-5.5 Zi.) wird ein “Durch- oder ein Über-Eck-Wohnen“ angeboten. Die Grundrisse verfügen über einen offenen Wohn- und Essbereich, eine Loggia, zwei Nasszellen mit Bad und Dusche sowie ein Reduit. Einige Wohnungen weisen sowohl eine Loggia als auch einen kleinen Balkon auf. Einzig die 2.5 Zimmer-Wohnungen sind einseitig ausgerichtet und mit einem Bad und einer Loggia ausgestattet. Die Raumhöhe aller Wohnungen beträgt 2.50 Meter.
Die Fassaden des Wohnhauses werden, im Gegensatz zur horizontalen Ausrichtung der Fassaden auf dem Baufeld B1 Nord, vertikal betont und sind durch zwei Gestaltungselemente gegliedert: Durch zur Fassade bündigen Holz-Metall-Fenstern mit abgesetzten Storenkasten und durch Loggien mit fester, von der Fassade abgerückter Brüstung aus Betonelementen. Die Nischen der Loggien werden analog zu den Holz-Metall-Fenstern in Holz ausgekleidet. Dadurch und durch die Ausstülpungen der Balkone erhält die Aussenhülle Plastizität und bildet so eine lebendige räumliche Schicht mit Tiefenwirkung, die zwischen der inneren Organisation und dem äusseren Ausdruck, oder anders formuliert, zwischen dem öffentlichen Stadtraum und der privaten Wohnung vermittelt. Ein besonderes Augenmerk gilt zudem den Untersichten der Loggien (6. Fassade), die als gerippte Fertigelemente vorgesehen sind, die eine Bewegung nach innen zeigen.
Die vertikale Gliederung der Fassade beginnt im Sockelbereich. Die Loggien im 1. OG kragen weniger weit aus der Fassade, so dass der Eindruck einer Doppelgeschossigkeit im Erdgeschoss der Westfassade entsteht. Der Sockel wird in Ortbeton ausgebildet, über dem Sockel ist eine Kompaktfassade vorgesehen.
Die Farbgebung wird aus den Materialfarben abgeleitet – Beton Normalfarbe mit Oberflächenbearbeitung, heller reiner mineralischer Putz, Holz vergraut und natur- oder farblos lackiert, Aluminium eloxiert. Einziger Farbaspekt bildet der vorgesehene Sonnenschutz. Die Hoffassade ist im Gegensatz zur Aussenhülle etwas zurückhaltender ausformuliert. Vom Hof her treten die Wohnungen im Erdgeschoss als Hochparterre in Erscheinung, der Zugang zum Hof wird über Treppen gewährleistet.
Bauherrschaft:
Losinger Marazzi AG, Zürich
Projektteam Wettbewerb:
Jakob Steib, Michael Geschwentner, Matthias Kyburz, Andrea Jeger, Linda Müller, Timo Meyer, Jan Zangerl, Lea Bucher, Fahny Pesenti, Manuela Borges
Projektteam Ausführung:
Jakob Steib, Michael Geschwentner, Gabriela Weber, Alejandra Garcia Sahelices (PL), Nicolò Suzani (Stv. PL), Giovanni Girotto
Landschaftsarchitekt
Vogt Landschaftsarchitekten AG, Zürich
Statik
Urech Bärtschi Maurer AG, Zürich
HLKS
Gruner Gruneko AG
Elektro
Schäfer Partner AG
Bauphysik
Lemon Consult GmbH, Zürich
Seit Januar 2020 machen die Architekturbüros Steib & Geschwentner, Gmür & Geschwentner sowie Jakob Steib Architekten gemeinsame Sache unter dem Namen Steib Gmür Geschwentner Kyburz.